O-Bus (BVG-West)
Geschichte über den O-Bus bei der BVG bzw. BVG-West Der O-Bus verkehrte im damaligen Berlin bzw. West-Berlin vom 24.12.1933 bis 21.03.1965. Bevor ab 1933 der O-Bus-Linienbetrieb bei der damaligen BVG begann, fanden diverse Versuche mit Oberleitungsbussen in Berlin statt. Bereits 1882 fanden in Halensee in der Joachim-Friedrich-Straße mit einem sogenannten "Elektromote" Versuchsfahrten statt. Federführend war damals Werner von Siemens. Von Dezember 1904 bis Februar 1905 fanden Fahrten mit Oberleitungsbusse zwischen den Bhf Niederschöneweide-Johannisthal und Johannisthal statt. Diesmal fanden diese Fahrten von AEG statt. Aufgrund der Witterungsverhältnisse fand dieser Testbetrieb nur ca. drei Monate statt. Am 20.04.1912 wurde eine weitere Versuchsstrecke in Betrieb genommen. Diesmal wurden Autobusähnliche O-Busse zwischen Bahnhof Steglitz und Steglitz, Knausplatz eingesetzt. Zum Einsatz kamen damals drei O-Busse. Aufgrund des Ausbruchs des ersten Weltkrieges wurde der O-Bus-Betrieb im August 1914 wieder eingestellt. Im Jahre 1930 wurde in Lichterfelde eine kurze Versuchsstrecke für den O-Bus eingerichtet. Diese Versuchsstrecke diente damals um weitere Erfahrungen mit O-Bussen zu sammeln. Die erste reguläre O-Buslinie wurde am 24.12.1933 von der damaligen BVG auf der Linie A31 zwischen Spandau Hauptbahnhof und Staaken, Heidebergplatz über Freiheit, Stresowstraße, Charlottenstraße, Breite Straße, Markt, Carl-Schurz-Straße, Klosterstraße, Brunsbütteler Damm, Nennhauser Damm, Finkenkruger Weg, Torweg, Am Heiderberg mit drei O-Bussen (1001-1003) vom Typ AEG-BÜ 33 eingerichtet. Diese drei Wagen waren anfangs noch im Eigentum von AEG und wurden erst später von der BVG übernommen. Am 02.05.1935 wurde die zweite O-Buslinie A32 zwischen Breitenbachplatz und Bahnhof Marienfelde über Schildhornstraße, Schloßstraße, Albrechtstraße, Siemensstraße, Viktoriastraße, Lutherstraße, Marienfelder Straße, Lankwitzstraße, Berliner Straße, Kiepertstraße eingerichtet. Für diese Linie wurden drei O-Busse vom Typ SSW-MAN 36 mit den Nummern 1101 bis 1103 beschafft. Die Wagen 1104 und 1105 folgten im gleichen Jahr. Somit verkehrten in Spandau und Steglitz O-Busse. Als Betriebshöfe wurden Teile der Straßenbahnbetriebshöfe Spandau und Steglitz genutzt. Bereits ein Jahr später wurde der Wagen 1106 vom Typ BBC-BÜ 36 in Betrieb genommen. Für die Linien A31 und A32 standen sechs O-Busse der BVG zur Verfügung. 1938 wurden zwei weitere O-Busse 1202 und 1203 von der BVG in Dienst gestellt. Der Wagen 1202 war vom Typ BBC-DB 36 und der Wagen 1203 vom Typ AEG-DB 36. Bereits 1936 wurde der Wagen 1105 in 1201 umbenannt. Auf der Linie A32 fuhr im Jahre 1938 kurzzeitig ein von der Firma Siemens/MAN erbauter zweiachsiger O-Bus. Dieser wurde wenig später nach Czernowitz (Rumänien) überführt und erhielt auch keine BVG-Wagennummer. Ab 30.08.1939 wurde die Linie A31 wieder auf Autobus-Betrieb umgestellt. Anderthalb Jahre später (ab 04.04.1941) verkehrten wieder O-Busse auf der Linie A31. Die dritte O-Buslinie der BVG wurde am 23.04.1942 mit der Linie A97 zwischen Mariendorf, Kaiserstraße und Bahnhof Steglitz über Kaiserstraße, Ringstraße, Attilastraße, Steglitzer Straße, Mariendorfer Straße, Albrechtstraße in Betrieb genommen. Dafür wurden 1941 acht O-Busse vom Typ AEG-DB 41 von der BVG in Betrieb genommen. Diese erhielten die Wagennummern 1204 - 1211. Vom 19.06.1942 bis 16.10.1943 verkehrten werktags Autobusse und nur sonntags O-Busse auf der Linie A97. Ab 17.10.1943 fuhr die Linie A97 wieder an allen Tagen mit O-Bussen, nachdem zuvor drei neue O-Busse vom Typ AEG-HS 43 mit den Nummern 1301 - 1303 zur BVG kamen. Während des zweiten Weltkrieges fuhren die drei O-Buslinien fast ohne Einschränkungen. Lediglich die O-Buslinie A32 musste ab Juli 1944 über die Stindestraße und Hannemannbrücke umgeleitet werden, da die Siemensbrücke aufgrund eines Bombenschadens nicht befahrbar war. Dazu wurde auf der Hannemannbrücke eine behelfsmäßige einspurige Fahrleitung verlegt. Im selben Jahr bekam die BVG drei Fahrzeuge vom italienischen Hersteller Alfa-Romeo. Diese erhielten die Wagennummern 1401 - 1403, wobei nur die Wagen 1401 und 1402 im Einsatz waren, da der Wagen 1403 als Ersatzteilspender genutzt wurde. Als Kriegsverlust mussten folgende Fahrzeuge abgeschrieben werden: Ab 23.01.1945 musste die Linie A97 und ab 11.04.1945 die Linien A31 und A32 eingestellt werden. Der O-Busverkehr ruhte drei Jahre bis am 10.05.1948 die O-Buslinie A97 ihren Betrieb zwischen Mariendorf, Kaiserstraße und Bhf Marienfelde wieder aufnahm. Während der Berlin-Blockade vom 20.07.1948 bis 04.06.1949 fuhren wieder Autobusse auf der Linie A97. Ab 04.07.1949 wurde die Linie A32 zwischen Breitenbachplatz und Bhf Marienfelde wieder in Betrieb genommen. Diese Linie fuhr auch wieder über die Siemensbrücke. Als letzte Linie fuhr ab 01.08.1949 die O-Buslinie A31 wieder zwischen Spandau Hauptbahnhof und Staaken, Heidebergplan. Die O-Buslinie A97 wurde am 02.01.1951 in Linie A33 umbenannt. Somit verkehren auf den Linien A31, A32 und A33 O-Busse bei der BVG-West. Aufgrund der ersten Grenzsperrmaßnahmen der östlichen Behörden wurde West-Staaken im Dezember 1952 von West-Berlin abgetrennt, sodass die Linie A31 nur noch zwischen Spandau Hauptbahnhof und Spandau, Brunsbütteler Damm verkehren konnte. Drei Tage später (ab 18.12.1952) wurde der O-Bus-Betrieb in Berlin-Spandau eingestellt. Die bisherige O-Buslinie A31 wurde auf Autobus-Betrieb umgestellt. Aufgrund des Neubaus der kriegsbeschädigten Siemensbrücke musste die O-Buslinie A32 vom 07.08.1956 bis 16.08.1960 wieder über die Hannemannbrücke umgeleitet werden. Ab 01.08.1961 musste die Zuführungsstrecke zum Betriebshof Hindenburgdamm aufgrund von Bauarbeiten für die Schnellstraße über die Schloßstraße und Hindenburgdamm geführt werden. Die Fahrleitungsanlagen in der Kuhligshofstraße mussten entfernt werden. Aufgrund von Wagenmangel musste der O-Bus-Betrieb auf der Linie A33 am 16.10.1961 auf Autobus-Betrieb umgestellt werden, dadurch verkehrten nur noch auf der Linie A32 O-Busse. Am 21.03.1965 fuhren letztmalig O-Busse auf der Linie A32 und somit auch letztmalig in West-Berlin. |
Fahrzeuge
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