» Stangenstromabnehmer

Der Stangenstromabnehmer besteht aus der Kontaktstange und einer Kontaktrolle bzw. einem Gleitschuh der den Strom von der Fahrleitung abnimmt.

Er ist einer der ältesten Stromabnehmerarten und wird heute nur noch selten verwendet, da eine aufwendige Verlegung der Fahrleitung Voraussetzung ist, damit der Stangenstromabnehmer nicht von der Fahrleitung springt.

In Deutschland war Hamburg einer der letzten Straßenbahnbetriebe die den Stangenstromabnehmer bis 1978 einsetzte. In anderen deutschen Städten erfolgte die Umstellung auf Scherenstromabnehmer in den 1950-er bis 1960-er Jahren.

» Bügelstromabnehmer (Lyra-Straomabnehmer)

Der Bügelstromabnehmer besteht aus einem Stahlrohrahmen, der im Tragegestell um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert ist. Im oberen Teil des Rahmens ist das Schleifstück eingespannt.

Der Vorteil gegenüber dem Stangenstromabnehmer bestand darin, dass auf komplizierte Fahrleitungsverlegungen verzichtet werden konnte. Auf Grund der Konstruktion waren nur Geschwindigkeiten bis 40 km/h möglich.

Der Bügelstromabnehmer konnte sich in Deutschland kaum durchsetzen, sodass viele deutsche Städte den Stangenstromabnehmer bevorzugten.

» Scherenstromabnehmer

Der Scherenstromabnehmer ist zum Teil noch heute bei vielen Verkehrsbetrieben im Einsatz. Er besteht aus dem Scherengestell und der Wippe mit dem Schleifstück.

Statt der hochstehenden Wippe können die Schleifstücke auch paarweise in einer niedrigeren Ausführung vorhanden sein. Dadurch können größere Stromstärken (bei Traktionsbetrieb mit nur einem Stromabnehmer) von der Fahrleitung gezogen werden (siehe Halbscherenstromabnehmer).

Durch den Scherenstromabnehmer können höhere Geschwindigkeiten gefahren werden, da durch den höheren Anpressdruck der Schleifstücke eine geringere Funkenbildung vorhanden ist.

Betätigt wird dieser Stromabnehmer meist nur mit einer Stromabnehmerabzugsleine.

» Halbscherenstromabnehmer (Einholmstromabnehmer)

Der Halbscherenstromabnehmer ist eine Weiterentwicklung des Scherenstromabnehmers und ist heute am weitesten verbreitet. Er besitzt zwei paarig angeordnete Schleifstücke um größere Stromstärken aus der Fahrleitung zu entnehmen.

Heutzutage wird dieser Stromabnehmertyp mit einem Antriebsmotor zum Heben und Senken angesteuert.